Aktionsfelder künstlerischer Praxis und Stadtentwicklung. BILD Urbane Künste Ruhr

Projektlaufzeit  2014-2016
Auftraggeber
  Landesinitiative StadtBauKultur NRW 2020, Gelsenkirchen + Urbane Künste Ruhr, Gelsenkirchen
Team  Klaus Overmeyer

In Nordrhein-Westfalen ist die künstlerische Auseinandersetzung mit Stadt im öffentlichen Bewusstsein spätestens seit der IBA Emscher Park sehr präsent, und durch die Arbeit von Urbane Künste Ruhr hat diese Schnittstelle in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen.

Projekte wie »B1|A40 Die Schönheit der großen Straße« widmen sich dem Begriff der Ruhrbanität, welche die spezifische Form der Urbanität im Ruhrgebiet beschreibt und den Fokus auf die kleinteiligen Besonderheiten des räumlichen Gefüges legt. Ganz bewusst rückt das Projekt Orte in den Fokus, an denen ein erhöhter Handlungsbedarf für eine resiliente Veränderung besteht. Die Schnittstellen zum Diskurs der Stadtentwicklung und -planung werden in Schlüsselfragen offensichtlich, die der Kurator Markus Ambach mit dem Projekt stellt: „Wie stellt sich die spezifische Urbanität im Ruhrgebiet in den einzelnen Quartieren dar? Welche unterschiedlichen Schichten wie Bau- und Freiraumstruktur, Nutzungen und Atmosphären wirken an den jeweiligen Orten zusammen und prägen diese spezifische Urbanität? Und wie lassen sich diese spezifischen Merkmale im Sinne der Identitätsbildung weiterentwickeln?“

Wird der Diskurs über die Rolle der künstlerischen Praxis im urbanistischen Kontext bereits sehr intensiv geführt und reflektiert, so beschränken sich die planenden Disziplinen bisher vor allem auf stadtökonomische Aspekte der Debatte. Selbst kleine und mittelgroße Städte bemühen sich mittlerweile um die Entwicklung und Planung von Kreativquartieren. Dabei geht es jedoch vorrangig um die Ansiedlung von Unternehmen der Kreativbranchen, um Quartiere zu stabilisieren, attraktiver zu machen und Arbeitsplätze zu schaffen. Welchen Beitrag die künstlerische Praxis für die Planung und Entwicklung von Quartieren und Städten darüber hinaus leisten und wie beides in nachhaltigen Strategien miteinander verzahnt werden kann, wurde bisher wenig thematisiert.

Ziel des Positionspapiers ist es, die Schnittstelle zwischen planerischen und künstlerischen Strategien zu untersuchen, existierende Handlungsmuster und -typen herauszuarbeiten und mögliche Themen aufzuzeigen, anhand derer eine gegenseitige Annäherung möglich scheint.

Zielgruppen sind Akteure der kommunalen Planungspraxis und Kulturschaffende, die nach neuen Wegen und Handlungsmodellen für Räume in Transformation und unter hohem Veränderungsdruck suchen. Ebenfalls dient das Positionspapier als Grundlage für die Vorbereitung eines breit angelegten, öffentlichen Diskurses zwischen Vertretern der kommunalen und künstlerischen Praxis, zwischen Künstlern, Kulturschaffenden, Raumproduzenten und Wissenschaftlern.

Der interdisziplinäre Austausch richtete sich an Kuratoren, Künstler und Vertreter aus Kommunen. Ziel war es, die Schnittstelle zwischen kommunalen Planungsaufgaben und künstlerischer Praxis zu beleuchten und mögliche Schnittstellen für Synergien zu diskutieren.

Veranstaltungen  Interdisziplinärer Austausch, 20.11.2015

Dokumente  Bergische Universität Wuppertal (Hrsg.): KunstStadtPlanung. Aktionsfelder künstlerischer Praxis und Stadtentwicklung. Positionspapier. Wuppertal 2015. | KunstStadtPlanung. Aktionsfelder künstlerischer Praxis und Stadtentwicklung. Arbeitspapier. Wuppertal 2015. | KunstStadtPlanung. Aktionsfelder künstlerischer Praxis und Stadtentwicklung. Dokumentation. Wuppertal 2016.